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Accueil / Les archives / Archives 2004 / International - Let’s save research ! / Unterstützt die französische Forschung

Unterstützt die französische Forschung

le 24 mars 2004

Der folgende Text wurde am 5. 03.2004 von I. Llano, A. Marty, J. Kehoe, Ph. Ascher und H. Gerschenfeld verfasst und richtete sich ursprünglich an Naturwissenschaftler.

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Die Unterzeichnenden dieses Textes sind WissenschaftlerInnen, die seit vielen Jahren als Kollegen und Freunde in engem Kontakt stehen zu anderen französischen Forschern, die regelmäßig französische Forschungsinstitute besucht haben, die in Komitees zur Evaluation französischer Forschungsprojekte, -institute und/oder Doktorarbeiten tätig gewesen sind und die in den eigenen Forschungseinrichtungen französische PostdoktorandInnen aufgenommen haben. Wir sind zutiefst besorgt über die heutigen Perspektiven der französischen Wissenschaft und insbesondere über den aktuellen Konflikt zwischen großen Teilen der französischen Forschergemeinschaft und der französischen Regierung.

Es ist zu beobachten, dass seit einiger Zeit die Unterstützung beispielsweise der biologischen Forschung in Frankreich mit anderen Ländern nicht Schritt hält. Vor dreißig Jahren waren die Budgets französischer Forschungsinstitute vergleichbar mit denen der führenden Nationen. Doch die Mittel wurden bei uns in den letzten Jahren ständig gesenkt, während in Ländern wie den USA, Japan und seit kurzem auch China die Gelder für Grundlagenforschung deutlich angehoben wurden. Diese Budgetanhebungen waren die notwendige Voraussetzung dafür, dass neue Technologien eingeführt werden konnten, die maßgeblich zur Weiterentwicklung der biologischen Wissenschaften beigetragen haben und die dazu geführt haben, dass dieses Forschungsfeld einen herausragenden Stellenwert sowohl in der theoretischen als auch in der angewandten Forschung erhalten hat.

Weil vergleichbare Budgetanhebungen in Frankreich ausblieben, haben unsere französischen KollegInnen keine Möglichkeit mehr, Forschung auf höchstem Niveau zu betreiben. Einige von ihnen haben sich entschieden, das Land zu verlassen, und diejenigen, die diesen extremen Schritt nicht vollziehen wollten, haben uns gegenüber ihre tiefe Frustration angesichts der nicht mehr gegebenen Wettbewerbsfähigkeit zum Ausdruck gebracht.

Vor diesem düsteren Hintergrund sollten die Entscheidungen, den CNRS-Haushalt weiter zu kürzen und die unbefristeten Stellen bei CNRS und INSERM zu streichen, unbedingt noch einmal überdacht werden. Sie haben nicht nur alle im Ausland tätigen Post-DoktorandInnen, die sich eine Rückkehr nach Frankreich erhoffen, schwer enttäuscht, sondern auch die französischen Forschungsinstitute, die auf diese warten, sowie die Studenten, die eine Forscherkarriere anstreben. Die finanziellen Schwierigkeiten der Institute werden nun plötzlich überlagert von der Sorge, dass begabte junge Wissenschaftler entweder auf andere Tätigkeitsfelder ausweichen oder ins Ausland gehen werden, was den Niedergang zu einem irreversiblen machen könnte.

Aus diesen Gründen stimmen wir mit den Urhebern der Bewegung ?Sauvons la recherche ? darin überein, dass die jüngsten Entscheidungen der französischen Regierung einen dunklen und Besorgnis erregenden Schatten auf die Zukunft der französischen Forschung werfen. Deshalb fordern wir die französische Regierung mit Nachdruck zu einer Veränderung ihrer Vorhaben in diesem Gebiet auf. Die Wettbewerbsfähigkeit der französischen Forschung mag aus einer Reorganisation des gesamten Forschungssystems Nutzen ziehen, doch erfordert dies auch und in besonderer Weise angemessene finanzielle Förderung von Seiten des Staates.